Heute war Herrn Marro’s einziger Auftritt mit einem Chemielabor und ausgerechnet dann schüttete es in Strömen. Also musste im Gartenschuppen ein Feldlabor im «Breaking Bad – Style» eingerichtet werden. Um 09:30 Uhr ging es los und zum ersten (und leider wahrscheinlich auch zum letzten Mal) konnten wir im Chemielabor Musik hören und Sonnenbrillen als Ersatz für Schutzbrillen tragen.
Anschliessend mussten die Ergebnisse fachgemäss besprochen werden. Dies wurde allerdings in die gemütlichere Dachwohnung von Ylena und den beiden Noemies verlegt. Doch zuvor mussten die hartarbeitenden Chemiker*innen noch durch einen klassisch ostfriesischen Tee gestärkt werden, der uns netterweise von Frau Gamboni zubereitet wurde. Ausserdem schilderte sie uns noch die Geschichte hinter der ostfriesischen Teekultur sowie den Porzellanhunden und brachte uns bei, wie man den ostfriesischen Tee richtig konsumiert.
Im Chemielabor wurden zwei grosse Versuche gemacht, die je mehrere Unterversuche hatten. Im ersten grossen Experiment ging es darum, Nährstoffe und Ionen in den verschiedenen Gewässern (Meerwasser, Teichwasser, Regenwasser) zu bestimmen und Schlüsse über die Wasserqualität auf Baltrum zu schliessen. Fazit davon war, dass die Wasserqualität sehr gut ist und die Experimente ein voller Erfolg waren. (Ausgeschlossen der Nachweis von Silikaten, bei welchen ein Farbumschlag von rot zu grün zu erwarten war, jedoch der Farbumschlag von rot zu blau ging…) Im zweiten grossen Experiment sollte der Unterschied zwischen dem Oxidationshorizont und dem Reduktionshorizont des Sandes bestimmt werden. Das Ergebnis der Untersuchung von Eisen-Ionen war, dass Eisen(II)-Ionen im Reduktionshorizont hat und Eisen(III)-Ionen im Oxidationshorizont (deshalb auch der farbliche Unterschied der beiden Sandschichten). Damit konnte bewiesen werden, dass die Eisen(II)-Ionen vom Sauerstoff an der Oberfläche zu Eisen(III)-Ionen oxidiert wurden.
Nach der Besprechung und einer kurzen Mittagspause ging es zu Vogelbeobachtung. Auch hier wurden wir wieder mit vielen spannenden Informationen bereichert und hatten die Möglichkeit besondere Vögel zu beobachten. Darunter fanden wir alles von Austernfischer, Heringsmöwen, Lachmöwen, Silbermöwen, Sturmmöwen, Tauben, Brandseeschwalben, Rauchschwalben, Bachstelzen, Jäger, Regenbrachvogel, Haussperling, Steinwälzer, Eiderente und eine tote Trottellumme.
Nach der teilweise stark verregneten Vogelbeobachtung ging es auf ein kurzes «Käffele» in die Strandbar. Spendiert von unseren wunderbaren, supertollen Lehrpersonen, danke an der Stelle noch einmal an die Grosszügigkeit! Aufgewärmt und gestärkt konnte dann der Rückweg angetreten werden. Allerdings konnte Herr Marro wohl nicht mehr richtig (geradeaus) laufen, da er von Frau Gamboni auf dem Velo transportiert werden musste 😉